Beschreibung des Ortes Harderode - ca. 350 Einwohner -

                                       

Das Dorf Harderode liegt idyllisch an der Ilse unterhalb des Ith’s. Mit dem Pass über den Ith nach Lauenstein besteht eine Verbindung nach Elze und weiter nach Hannover. Der Ort Harderode ist über 1000 Jahre alt. Erwähnungsjahr 990/991. Noch heute erzählen ältere Harderoder vom braunschweigischen Harderode, denn früher gehörte Harderode zum Herzogtum Braunschweig und bis 1973 zum Landkreis Holzminden.

 Wahrzeichen ist nach wie vor die weit über das Dorf ragende alte Andreaskirche. Die Harderoder Kirche wurde im Jahr 1023 erstmals urkundlich erwähnt und nach dem Apostel Andreas geweiht. Ein Taufstein aus dem 12 Jahrhundert ist 1826 aus der Kirche entfernt und steht heute als wertvolles romanisches Stück im Heimatmuseum in Braunschweig.

Anfang des 15 Jahrhunderts wurde die Kirche neu aufgebaut. Die Sonnenuhr an der Südseite des Kirchenschiffes zeigt die Jahreszahl 1519. Nach Fertigstellung des Kirchenschiffes wurde der Turm angebaut. Der Turm der Kirche zeigt die Jahreszahl 1560.

Anfang des 16 Jahrhunderts bekam die Kirche ein Altar. Das Schnitzwerk wurde  1651 fertig gestellt und zeigte im unteren Stockwerk das heilige Abendmahl, im oberen die Auferstehung. Die Schnitzarbeiten waren laut Corpus bonorum von 1749 teils weiß, teils braun gestrichen, und teils vergoldet. Ein Umbau der Kirche erfolgte im Jahr 1828. Hier wurde die Seitenempore erbaut und eine Eichendecke eingezogen, die eine Deckenmalerei erhielt. Außerdem erhielt die Kirche zu diesem Zeitpunkt eine Kanzel. Die Namen von vier Fräulein von dem Werder waren hier verzeichnet mit der Jahreszahl 1654 unter den geschnitzten Evangelisten.

Die große noch vorhandene Glocke stammt aus dem Jahre 1544 ebenfalls Andreas geweiht. Eine weitere von 1849 ist 1944 eingeschmolzen worden. Die jetzige zweite und dritte Glocke stammen aus dem Jahre 1958. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Kirche auch einen neuen Glockenstuhl, Läutemaschienen, elektrische Betglocken und ein Uhrenschlagwerk.

Die erste Orgel stammt aus dem Jahr 1889 und hatte Kegelladen. Diese wurde durch eine neue Orgel der Orgelbaufirma Ott im Jahr 1963 ersetzt.

Ein weiterer Umbau der Kirche erfolgte Anfang 1960. Hier wurde die Seitenemporen abgebaut. Die Kanzel und das Altar wurden abgegeben, somit der gesamte Altarraum erneuert. Es wurde ein Altar aus Woltershausen, ein Taufe aus Achelriede eingebaut. Die Kanzel wurde neu erstellt nach Vorbild der Kanzel von 1826. Bei dieser Erneuerung wurde auch die historische Deckenmalerei aus dem Jahr 1830 überstrichen.

Bei den Sanierungsarbeiten im Jahr 2004 wurde die Deckenmalerei wieder freigelegt und restauriert, dabei erhielt die Kirche einen neuen Anstrich. Weiter wurde die elektrische Anlage erneuert, neue Lampen und es wurde eine Lautsprecheranlage eingebaut.

Ab April 2018 erfolgt eine Sanierung der Balkendecke und Außenmauerwerk, weiterhin werden die Feuchtigkeitsschäden an den Innenwänden beseitigt. Die alte Ölheizung wird ausgebaut und durch eine neue Flüssiggasheizung ersetzt. Des weiteren wird einen Orgelsanierung vorgenommen.

Der letzte Pastor in der Kirchengemeinde Harderode/Bremke war Wilhelm Dormann und zwar bis 30.05.1982. Im Jahr 2001entschied man, sich der Kirchengemeinde am Ith einzugliedern. Seit dem 01.07.2008 ist Pastorin Martina Frost in unserer Kirchengemeinde tätig.

Harderode im Jahr 2018

Bauvorhaben Kirche Harderode

Die Arbeiten am Dach und der Balkenlage der Decke sind inzwischen durchgeführt und somit die umfangreichsten Schäden beseitigt. Desweiteren wurde der Putz der beschädigten Stellen im Außenmauerwerk und die beschädigten und durchfeuchteten Stellen im Innenputz entfernt. Zurzeit wird eine Trocknung der feuchten Stellen im Innenmauerwerk vorgenommen. Zur Feuchtemessung und Beratung wurde eine Fachfirma hinzugezogen. 

Die vorgesehene Öffnung des Fußbodens an den Wänden zur der Ableitung der Feuchtigkeit, ist nicht wie vorgesehen möglich, da die Betondecke darunter eine Dicke von 40 cm aufweist. Daher muß eine andere Lösung hinsichtlich der Feuchtigkeit in den Innenwänden gefunden werden.

Inzwischen erfolgte die Ausbesserung der Außenwände. Sobald die Wände innen trocken sind und geklärt ist, welcher Putz in Frage kommt, wird es auch im Innenraum weiter gehen.

Desweiteren wurde darüber diskutiert, ob in Zukunft auch andere Sitzgelegenheiten als Bänke in der Kirche Harderode möglich sind. Dies hätte unter anderem den Vorteil, die Kirche in Zukunft vielfältiger nutzen zu können. Da auch inzwischen das Amt für Bau- und Kunstpflege die Genehmigung in Aussicht gestellt hat, wird diese Option geprüft.

Ja, leider wird sich durch diese unvorhersehbaren Maßnahmen die Fertigstellung weiter verzögern.

Günter Unger