Unser ehemaliger Gemeindepastor Carsten Krabbes hat uns 10 Jahre nach seinem Ausscheiden einen Rückblick auf seine Zeit bei uns zugeschickt.
„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird es wohl machen.“
Mit diesen Psalmworten (37,5) verabschiedete sich Pastor Carsten Krabbes von seiner Kirchengemiende am Ith. Zehn Jahre ist das jetzt her. Gerd Habenicht hat bis heute Kontakt zu Pastor Krabbes, der diesen Brief an unsere Kirchengemeinde geschrieben hat.
Ihre Gudrun Kreibaum
Mit Freude und Dankbarkeit blicke ich heute zurück auf meine sechseinhalb Jahre im Pfarrmat der Kirchengemeinde am Ith. Aus der Wirtschaft kommend wurde ich -37 jährig – im Februar 2003 in Bisperode ordiniert. Es galt, zwei ehemals selbstständige Patronatsgemeinden inklusive je einer Kapelle hüben und drüben zusammenzuführen. Der Kirchenvorstand war zahlenmäßig anfangs noch entsprechend stark besetzt mit über 20 Personen, Harmonie auf allen Ebenen indes noch nur ein weites Ziel. Zunächst einmal konzentrierte ich mich auf Predigt und Verkündung sowie auf persönliche Kontakte und solides Management, da die Gemeinde vom Kirchenkreis(amt) mit einer Haushaltssperre belegt und also in jener Zeit wenig handlungsfähig war.
Vieles änderte sich. Der Gottesdiesntbesuch steigerte sich sukzessive, Bau- und Renovierungsprojekte wurden gestemmt, das ehrenamtliche Engagement entwickelte sich sehr gut, und – vor allem – es entstand ein neues Selbstbewusstsein einschließlich diverser Visioonen, wohin die gemeindliche Reise denn einmal gehen sollte. Bis zur nächsten KV-Wahl hatte sich meines Erachtens nachgerade ein Paradigmenwechsel vollzogen, sodass wir mit viermal drei gewählten Mitgliedern aus Harderode und Bremke sowie Bisperode und Diedersen in die nächste Legislaturperiode startetetn; der aktive Patron Andreas Voss und der „ruhende“ Patron Hubertus von Blum ergänzten zusammen mit mir ein Team, das gemischt aus jungen und erfahrenen Kräften bestand.
Zu den Highlights meiner Amtszeit am Ith gehören für mich die folgenden sieben Geschenke:
1. Viele freundschaftliche Verbindungen entstanden, die bis heute halten und tragen.
2. Die freundlich-fröhliche gottesdienstliche Atmosphäre aufgrund bemerkenswert starker Kirchenmusik, unterschiedlicher Sakralräume und großer Offenheit für neue Formen und Weisen.
3. Die feierliche Namensgebung der Kirche zu Diedersen: Dietrich-Bonhoeffer!
4. Alle Erneuerung und Erschließung in und um Peter und Paul – vom Mausoleum über den Parkplatz am Gemeindehaus und die Zuwege bis hin zur Orgel.
5. Die ausgesprochen vitale Kinder- und Jugendarbeit – täglich am Sportplatz, gottesdienstlich zu besonderen Anlässen; aus der Konfirmandenarbeit, erwuchs der heutige Pastor von Halle, Jan Sören Damköhler.
6. Die Gründung der Stiftung „Leben am Ith“, welche die Kirchengemeinde zukunftsfähig machen, ggf. sogar eventuelle Stellenkürzungen in der Zukunft kompensieren (können) sollte.
7. Mein schmerzlicher Abschied nach schwerem Autounfall in 2009, vor exakt 10 Jahren.
Summa summarum bin und bleibe ich sehr dankbar für meine sechseinhalb Jahre als Pastor der Kirchengemeinde am Ith, der ich von Herzen alles Gute und vor allem Gottes reichen Segen wünsche – in der Hoffnung, dass wir uns eines Tages mal wieder sehen vor Ort im natürlichen Idyll am Weserbergland.
Es grüßt aus Hamburg Ihr/Euer
Cartsen Krabbes
Pastor Carsten Krabbes lebt heute in Hamburg und arbeitet in der Chatseelsorge und der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
