Friedensdekade 2019

Ökumenische FriedensDekade vom 10. bis 20. November 2019

Motto 2019: friedensklima

So lautet das Motto für die 39. FriedensDekade die vom 10. -20. November diesen Jahres bundesweit in Kirchengemeinden und Friedensinitiativen begangen wird. Mit dem Motto „friedensklima“ wollen die Trägerorganisationen der Ökumenischen FriedensDekade zum einen auf die Zusammenhänge des bereits eingetretenen Klimawandels und dessen Konsequenzen für den Frieden aufmerksam machen. „Was hat der von uns Menschen verursachte Klimawandel mit dem Frieden zu tun und inwieweit wird er mitverantwortlich sein für zukünftige Kriege und Konflikte?“, brachte Jan Gildemeister, Vorsitzender des Vereins Ökumenischen FriedensDekade e.V. und Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), das Anliegen auf den Punkt.

Zum anderen wirft das Motto die Frage nach der zunehmenden Individualisierung in unserer Gesellschaft auf, die sich auch in einem Mangel an Mitmenschlichkeit und Empathie ausdrückt. „Im Umgang miteinander, im Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten ebenso wie in der Sprache kommt eine zunehmende Respektlosigkeit dem Anderen und dem Fremden gegenüber zum Ausdruck – auch in der politischen Auseinandersetzung. Von einem friedlichen Klima im Miteinander sind wir weit entfernt“, fasste Marina Kiroudi, Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) aus Frankfurt … den zweiten Aspekt des Mottos zusammen. Die Organisationen wollen Anregungen dafür geben, wie im Umgang miteinander ein „friedensklima“ befördert werden kann, das auf Empathie und gegenseitigem Respekt aufbaut.

In unserer Kirchengemeinde am Ith wird die Ökumensiche FriedensDekade seit 1980 ununterbrochen und fast unverändert im November vom drittletzen Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag durchgeführt.

In diesem Jahr lautet das Motto „friedensklima“, aktueller könnte es gar nicht nicht sein!

Wir haben uns daher die Frage gestellt, wie klimafreundlich ist unsere Friedensdekade eigentlich? Und wir sind zu dem Schluß gekommen, in diesem Jahr etwas zu verändern:

Das gemeinsame Frühstück/Abendessen soll klimafreundlicher werden. Lassen Sie sich also überraschen!

Und wir werden ausrechnen, wie viel CO2 wir durch unsere Friedensandachten verursachen (Strom, Heizung, Autofahrten, etc.) und im Anschluß der Andachten um eine Spende für die Klima-Kollekte bitten, um diesen CO2-Ausstoss zu kompensieren. 

Was ist die Klima-Kollekte?

Was jede und jeder zum Klimaschutz beitragen kann

„Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Das bekennen wir jeden Sonntag im Gottesdienst. Wir Christen verstehen die Welt also nicht als unser Eigentum, mit dem wir machen können, was wir wollen. Wir begreifen sie vielmehr als Schöpfung Gottes, die wir nutzen dürfen und bewahren sollen. Deshalb finden wir uns mit dem für die Schöpfung gefährlichen Klimawandel nicht ab.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir den Veränderungen des Klimas nicht tatenlos zusehen können: Schon jetzt leiden Menschen in anderen Teilen der Welt sehr darunter. Sie erleben vermehrt Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen und Stürme. Diese zerstören ihre Ernte und nehmen ihnen die Lebensgrundlage. Meist sind Menschen betroffen, die nicht mit dem Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen und auch sonst wenig Öl, Gas und Strom verbrauchen, weil sie arm sind. Mit anderen Worten: Diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten darunter. Das ist ungerecht und ganz gewiss nicht im Sinne Gottes, der alle Menschen gleichermaßen liebt.

Was ist also zu tun? Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat kürzlich einen Text mit dem Titel „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ veröffentlicht. Darin appelliert die Kirche an die Politik, mehr für den Klimaschutz zu tun und zeigt, welche Energiesparmaßnahmen zum Beispiel Kirchengemeinden ergreifen können. Die Broschüre ist unbedingt lesenswert. Doch es kann auch jeder und jede einzelne Verantwortung übernehmen…

Am besten ist es natürlich, unnötigen Schadstoffausstoß (Emissionen) ganz zu vermeiden. Ein Beispiel: Für den Weg zum Bäcker ist es oft nicht erforderlich, das Auto zu nehmen. Wenn man den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, verbrennt man keinen Treibstoff und belastet die Umwelt nicht. Wo es sich nicht vermeiden lässt, die Umwelt mit Schadstoffen zu belasten, sollte diese Belastung aber reduziert werden. Auch hier ein Beispiel: Wer mit der Bahn reist, ist erheblich „sauberer“ unterwegs als derjenige, der ein Auto oder gar ein Flugzeug benutzt. Manchmal allerdings lassen sich Schadstoffemissionen beim besten Willen nicht vermeiden oder reduzieren. Dann heißt es kompensieren, und dafür gibt es die Klima-Kollekte. 

Die Klima-Kollekte ist keine Geldsammlung im Gottesdienst sondern eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Dienste man wie folgt in Anspruch nehmen kann: Unter https://klima-kollekte.de/co2-rechner/ - inzwischen gibt es auch eine entsprechende App - findet sich ein CO2-Rechner. Mit dessen Hilfe kann jeder und jede seine bzw. ihre persönlichen Schadstoffemissionen online berechnen. So erfährt man dort zum Beispiel, wie viel CO2-Emissionen die Autofahrt von München nach Hamburg verursacht. Da Schadstoffemissionen Kosten verursachen (diese Kosten werden zurzeit vor allem von den Ärmsten der Armen getragen), wird dafür ein Preis berechnet: Der Ausstoß einer Tonne CO2 kostet € 23,00. Den für die Reise errechneten Betrag kann man dann an die Klima-Kollekte überweisen. Das nennt man „kompensieren“. Darüber stellt die Klima-Kollekte ein Zertifikat sowie eine Zuwendungsbestätigung aus – denn der Klimaschutzbeitrag ist steuerlich absetzbar.

Was macht die Klima-Kollekte mit dem Geld? Sie bezuschusst in armen Ländern Projekte, die die CO2-Einsparung unterstützen und die für die Menschen möglichst auch gesundheitlich und sozial von Vorteil sind. Außerdem berät die Klima-Kollekte Organisationen, wie sie Emissionen vermeiden und reduzieren können. Die Arbeit der Klima-Kollekte wurde 2018 von der Stiftung Warentest getestet und mit „sehr gut“ bewertet.

Die 50-jährige Venkatalaxmanna aus dem indischen Dorf Gollapalli präsentiert ihren Besuchern ihre Kochecke mit einem Biogasherd. Der Biogasherd ist ihr ganzer Stolz und ihr Beitrag zum Schutz des Weltklimas. Biogas statt Feuerholz: Dadurch verringert eine Familie in Gollapalli ihren Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) etwa um drei Tonnen pro Jahr und kann sich diese Einsparung vergüten lassen. Es werden Emissionszertifikate erstellt, die bis nach Deutschland verkauft werden. Käuferin ist zum Beispiel die Klimakollekte der deutschen Kirchen, in die jeder für seine Emissionen einzahlen kann. Zum Ausgleich werden dafür Biogasanlagen, Aufforstungen und Spar-Öfen in Entwicklungsländern finanziert, die dort den CO2-Ausstoß reduzieren.

Weitere Informationen zu den Projekten und Tipps zu Vermeidung und Reduktion gibt es unter www.klima-kollekte.de

Vermeiden – reduzieren – kompensieren. Das kann jeder und jede einzelne tun. Und am Ende wird sich zeigen, wie wahr das Sprichwort ist:

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Prälat Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union und Botschafter der Klima-Kollekte

Andachten zur Friedensdekade

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