Was jede und jeder zum Klimaschutz beitragen kann
„Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Das bekennen wir jeden Sonntag im Gottesdienst. Wir Christen verstehen die Welt also nicht als unser Eigentum, mit dem wir machen können, was wir wollen. Wir begreifen sie vielmehr als Schöpfung Gottes, die wir nutzen dürfen und bewahren sollen. Deshalb finden wir uns mit dem für die Schöpfung gefährlichen Klimawandel nicht ab.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir den Veränderungen des Klimas nicht tatenlos zusehen können: Schon jetzt leiden Menschen in anderen Teilen der Welt sehr darunter. Sie erleben vermehrt Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen und Stürme. Diese zerstören ihre Ernte und nehmen ihnen die Lebensgrundlage. Meist sind Menschen betroffen, die nicht mit dem Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen und auch sonst wenig Öl, Gas und Strom verbrauchen, weil sie arm sind. Mit anderen Worten: Diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten darunter. Das ist ungerecht und ganz gewiss nicht im Sinne Gottes, der alle Menschen gleichermaßen liebt.
Was ist also zu tun? Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat kürzlich einen Text mit dem Titel „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ veröffentlicht. Darin appelliert die Kirche an die Politik, mehr für den Klimaschutz zu tun und zeigt, welche Energiesparmaßnahmen zum Beispiel Kirchengemeinden ergreifen können. Die Broschüre ist unbedingt lesenswert. Doch es kann auch jeder und jede einzelne Verantwortung übernehmen…
Am besten ist es natürlich, unnötigen Schadstoffausstoß (Emissionen) ganz zu vermeiden. Ein Beispiel: Für den Weg zum Bäcker ist es oft nicht erforderlich, das Auto zu nehmen. Wenn man den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, verbrennt man keinen Treibstoff und belastet die Umwelt nicht. Wo es sich nicht vermeiden lässt, die Umwelt mit Schadstoffen zu belasten, sollte diese Belastung aber reduziert werden. Auch hier ein Beispiel: Wer mit der Bahn reist, ist erheblich „sauberer“ unterwegs als derjenige, der ein Auto oder gar ein Flugzeug benutzt. Manchmal allerdings lassen sich Schadstoffemissionen beim besten Willen nicht vermeiden oder reduzieren. Dann heißt es kompensieren, und dafür gibt es die Klima-Kollekte.
Die Klima-Kollekte ist keine Geldsammlung im Gottesdienst sondern eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Dienste man wie folgt in Anspruch nehmen kann: Unter https://klima-kollekte.de/co2-rechner/ - inzwischen gibt es auch eine entsprechende App - findet sich ein CO2-Rechner. Mit dessen Hilfe kann jeder und jede seine bzw. ihre persönlichen Schadstoffemissionen online berechnen. So erfährt man dort zum Beispiel, wie viel CO2-Emissionen die Autofahrt von München nach Hamburg verursacht. Da Schadstoffemissionen Kosten verursachen (diese Kosten werden zurzeit vor allem von den Ärmsten der Armen getragen), wird dafür ein Preis berechnet: Der Ausstoß einer Tonne CO2 kostet € 23,00. Den für die Reise errechneten Betrag kann man dann an die Klima-Kollekte überweisen. Das nennt man „kompensieren“. Darüber stellt die Klima-Kollekte ein Zertifikat sowie eine Zuwendungsbestätigung aus – denn der Klimaschutzbeitrag ist steuerlich absetzbar.
Was macht die Klima-Kollekte mit dem Geld? Sie bezuschusst in armen Ländern Projekte, die die CO2-Einsparung unterstützen und die für die Menschen möglichst auch gesundheitlich und sozial von Vorteil sind. Außerdem berät die Klima-Kollekte Organisationen, wie sie Emissionen vermeiden und reduzieren können. Die Arbeit der Klima-Kollekte wurde 2018 von der Stiftung Warentest getestet und mit „sehr gut“ bewertet.