Das Motto der Ökumenischen Friedensdekade für das Jahr 2023 lautet "sicher nicht - oder?". Auf seiner Sitzung in Kassel legte das Gesprächsforum der Ökumenischen Friedensdekade das Motto fest, wie der Verein am Mittwoch mitteilte. Die Dekade findet in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag im kommenden Jahr statt, also vom 5. bis 15. November 2023. Im gesamten Bundesgebiet sollen unter dem Jahresmotto mehrere Tausend Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen stattfinden, hieß es.
Wir kämpfen nicht. Wir sterben nicht. Wir liefern bloß!
Putin tötet. Auch wenn sein Finger nicht am Abzug sitzt – er ist es, der befiehlt und Abertausende Menschen tötet! Putin ist ein Massenmörder.
Selensky verteidigt sein Land und die Freiheit. Der Preis sind Abertausende Tote. Verhandeln will er erst, wenn Russland aufgibt und abzieht. Aus allen besetzten Gebieten. Das wäre gerecht. Aber ist das realistisch?
Deutschland liefert. Munition, Waffen, Know-how. Fast alles, was töten kann. Wir helfen zu töten. Um der Freiheit und des Rechtes willen. Wir kämpfen nicht. Wir sterben nicht. Wir liefern bloß. Und wir nähren die Illusion eines erreichbaren Sieges.
Aber wohin soll das führen, wenn eine Seite irrsinnig tötet und die andere solange zurücktötet, bis alle verständlichen Forderungen der Angegriffenen erfüllt sind? Wohin soll das führen, wenn nur eine komplette Niederlage akzeptabel scheint?
Wir brauchen die pazifistische Sehnsucht nach Frieden. Heute mehr als gestern, und morgen mehr als heute. Denn Waffen beenden den Krieg nicht. Das ist sichtbare Realität. Das Ergebnis sehen wir seit anderthalb Jahren: Zerstörtes Leben, zerstörtes Land, eine Welt auf der atomaren Kippe.
Lasst uns Realisten sein und daran glauben, dass es Lösungen nur jenseits aller Waffenlogik gibt. „Steckt eure Schwerter weg!“ sagt Jesus zu seinen Jüngern. „Ich weiss, ihr meint es gut. Aber der Weg der Gewalt führt nicht zum Frieden.“
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Mitglied im Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade
Lasst uns gemeinsam beten:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Amen